Der Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling erinnerte an ein Zitat von Adolph Kolping. „Das Schicksaal der Familie ist auf die Dauer das Schicksal des ganzen Landes.“ Auch wenn sich in den letzten Jahren die Familiensituation gravierend geändert habe, so Schiewerling, habe dieser Gedanke immer noch seine Gültigkeit.
Der Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Thomas Hunsteger-Petermann, stellte als Hauptredner die Umsetzung aktiver Familienpolitik in seiner Kommune vor. Der Begriff Familie dürfe sich nicht nur auf Kinder beschränken, sondern man müsse die Ganzheitlichkeit sehen, so der Oberbürgermeister. „Geld und Wohlstand ersetzen nicht Familie“, wies Hunsteger-Petermann auch darauf hin, dass Probleme auch in sogenannten „gut bürgerlichen Familien“ auftreten können.
Im Jahr 2000 wurde deshalb in Hamm eine Elternschule ins Leben gerufen, und 2008 wurde auch ein Familienbüro eingerichtet. „Wenn eine Gemeinde als Wirtschaftsstandort bestehen bleiben will, muss sie etwas für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun“, betonte Hunsteger-Petermann und riet zum „Haus der Familie“ als Kooperations- und Vernetzungsstelle.
Mit einem Navigationsgerät, das den Weg zeige, verglich Bürgermeisterkandidat Raphael van der Poel solch ein Projekt. „Wo wir hin wollen, müssen wir selbst bestimmen. Familienpolitik ist mehr als ein Anhängsel der Wirtschaftspolitik.“
Projektleiter Andreas Kleimann informierte, wie sich die CDU Nottuln das „Haus der Familie“ vorstellt. Im Erdgeschoss der von-Aschebergschen Kurie sollen zwei Büros und ein Veranstaltungsraum entstehen. Mit Unterstützung der Gemeinde sollen von dort aus hauptamtliche Mitarbeiter über die in Nottuln und seinen Ortsteilen bestehenden Angebote und Unterstützungsmaßnahmen informieren und gleichzeitig auf Wunsch an die Veranstalter weitervermitteln. Damit wolle die CDU das bestehende Ehrenamt stärken. Außerdem könnten von dort aus weitere Angebote geplant werden, die für die Familien in Nottuln von Interesse und Bedeutung seien. Die Gemeinde solle durch eine zentrale, kommunale Beratungs-, Bildungs- und Servicestelle sowohl für Familien als auch für Nottulner Betriebe attraktiver und familienfreundlicher werden.
Anschließend baten die Veranstalter die Besucher in kleinen Gruppen zu den Themenbereichen „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „Senioren“ und „Familie“ Stellung zu nehmen, um Ideen und Gedanken der Einzelnen zu sammeln.
Mehr Hilfe für FamilienHavixbeck - Die Gemeinde Havixbeck möchte mit der Einrichtung ihres neuen Familienbüros ihren Grad der Familienfreundlichkeit noch deutlich erhöhen. „Das Büro hat in diesen Tagen seinen Betrieb aufgenommen“, sagte Bürgermeister Klaus Gottschling im Gespräch mit unserer Zeitung. Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Migrationsbeauftragte hat die Sozialpädagogin der Gemeinde, Martina Edelkamp, die Leitung mit einer halben Stelle übernommen. „Das Familienbüro versteht sich als modernes Informations- und Serviceangebot für alle Bürger rund um das Thema Familie“, so der Bürgermeister. (...mehr) |
Familienfreundlichkeit in CoesfeldVorrangiges Ziel der Stadt Coesfeld ist, die zunehmende Notwendigkeit, Berufstätigkeit und Familienleben zu vereinbaren, durch Ausbau und Flexibilisierung der Angebote abzudecken. (...mehr) |