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FAMM-Newsletter

Juli 2010


Panorama

Arbeit und Pflege von Demenzkranken

Ergebnisse des Forschungsprojektes H.I.L.DE

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sprach auf dem Abschlusskongress des Forschungsprojekts "Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker" (H.I.L.DE.) am 1. Juli über die Versorgung demenzkranker Menschen als Aufgabe der Altenpolitik.

Auf dem Kongress wurden die Forschungsergebnisse des Projekts H.I.L.DE vorgestellt. Das zentrale Ergebnis des Projekts H.I.L.DE lautet: Auch schwerst Demenzkranke sind noch in der Lage, Freude und Glück zu empfinden - und Pflegende können diese positiven Gefühle gezielt fördern. Mit Hilfe von H.I.L.DE kann das innere Erleben eines Demenzerkrankten besser erfasst und verstanden werden.

"Die Ergebnisse des Forschungsprojekts H.I.L.DE bestärken mich darin, eine Familienpflegezeit in Deutschland einzuführen", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Angesicht der demografischen Entwicklung ist es unumgänglich, die Gesellschaft auf ein Leben mit Demenz vorzubereiten. Dazu brauchen die Menschen, die sich um Demenzerkrankte kümmern, und natürlich die Betroffenen selbst, unsere Zuwendung und unsere Unterstützung. Die Familienpflegezeit eröffnet Familien neue Chancen, Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige zu übernehmen."

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Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme 2010

Länder investieren sehr unterschiedlich

Immer mehr Kinder im Alter von ein und zwei Jahren nutzen in Deutschland die Angebote von Kitas und Tagespflege. Durchschnittlich jeder fünfte Einjährige besuchte im vergangenen Jahr eine frühkindliche Bildungseinrichtung oder wurde in Tagespflege betreut, von den Zweijährigen waren es fast 40 Prozent. Das geht aus den aktuellen Daten des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme 2010 der Bertelsmann Stiftung hervor, die ab sofort im Internet abrufbar sind. Erstmals und exklusiv gibt der Ländermonitor auch Auskunft über die Höhe der Investitionen in frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung. Die entsprechenden Ausgaben der Bundesländer fallen demnach höchst unterschiedlich aus. Während Spitzenreiter Berlin im Jahr 2007 durchschnittlich rund 4.150 Euro für jedes Kind unter sechs Jahren investierte, war es bei Schlusslicht Schleswig-Holstein mit rund 2.000 Euro pro Kind nicht einmal die Hälfte davon.

Laut Ländermonitor sank zwar im vergangenen Jahr die Zahl der unter Einjährigen, die in einer Kita oder in Tagespflege betreut wurden. Hingegen gibt es bundesweit immer mehr Kinder, die bereits ab ihrem ersten Geburtstag das frühkindliche Bildungssystem in Anspruch nehmen. Insgesamt hat die frühkindliche Bildung in jüngerer Zeit auch bei den Investitionen an Stellenwert gewonnen: Die entsprechenden Ausgaben pro Kind in der Bevölkerung sind zwischen 2005 und 2007 in Deutschland um 12 Prozent gestiegen.

Das gilt allerdings nicht für alle Bundesländer, auffallend sind zudem die großen Unterschiede. Neben Berlin liegt Hamburg mit Investitionen von rund 3.400 Euro pro unter Sechsjährigem an der Spitze, am unteren Ende der Investitionsskala stehen Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Um die Investitionsbereitschaft der Länder zu vergleichen, wurden bei der Berechnung die Ausgaben der Bundesländer für die frühkindliche Bildung gleichmäßig auf alle unter Sechsjährigen im jeweiligen Land verteilt.


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Toolbox Fachkräfte Sicherung

Ein Leitfaden zum Thema Potenzial von Frauen

Junge Frauen sind heute schulisch und beruflich sehr gut qualifiziert. Die Berufstätigkeit ist selbstverständlicher Bestandteil ihrer Lebensplanung. Kleine und mittlere Unternehmen sind oftmals weniger sichtbar als Großunternehmen und können nicht immer mit gleichwertigen Entwicklungsmöglichkeiten und Gehältern punkten. Eine sinnvolle Alternative für kleinere Unternehmen ist deshalb, sich bei der Personalbeschaffung stärker auf solche Personengruppen zu konzentrieren, die bislang nicht immer zu den klassischen Wunschbewerbern zählten. Das sind beispielsweise ältere Arbeitskräfte, Hochschulabsolventen, gering Qualifizierte oder Frauen.

Die Homepage Toolbox Fachkräfte Sicherung beschäftigt sich mit diesem Thema im Rahmen eines Leitfadens. Er zeigt auf, wie Frauen gezielt angesprochen werden können, welche Aspekte bei der Bindung und Entwicklung berücksichtigt werden sollten und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei eine Rolle spielen. So wird kleinen und mittleren Unternehmen auf unterschiedlichen Wegen Hilfestellung gegeben.

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"Vereinbarkeit für Alleinerziehende"

Präsentation erster Ergebnisse aus 12 Pilotstandorten im Modellprojekt

41 Prozent der Alleinerziehenden erhalten SGB II Leistungen. Bei Alleinerziehenden mit drei oder mehr Kindern sind es sogar drei Viertel. Vor diesem Hintergrund hatte das Bundesfamilienministerium vor etwas über einem Jahr das Modellprojekt "Vereinbarkeit für Alleinerziehende" gestartet. Bis März 2010 sind an 12 Pilotstandorten konsequent die Angebote der Arbeitsagenturen und Grundsicherungsstellen mit der bestehenden Infrastruktur vor Ort verzahnt worden. "Über die verschiedenen Akteure im Netzwerk bietet sich die besondere Chance, den arbeitsmarktpolitisch verengten und oft eindimensionalen Blickwinkel zu erweitern und das Handlungsspektrum nachhaltig zu verbessern", sagt Prof. Dr. Claus Reis, Direktor des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung (ISR) der FH Frankfurt am Main.

Von einem abgestimmten Angebot an Kinderbetreuung, Qualifizierung und Beschäftigung profitieren alle Familien. Deshalb haben die Lokalen Bündnisse für Familie in einer Entwicklungspartnerschaft "Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Alleinerziehende" das Geschehen an den Pilotstandorten von Beginn an mit verfolgt und parallel eigene Netzwerke und Projekte angestoßen. Josef Hecken lobt das gelungene Zusammenspiel zwischen Modellprojekt und den Lokalen Bündnissen für Familie: "Die Lokalen Bündnisse für Familie sind verlässliche Partner für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit einem Lokalen Bündnis im Rücken lassen sich auch Kooperationen für Alleinerziehende besser verwirklichen."


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Neuer Prognos Deutschland Report 2035

Wachstum in Deutschland braucht Familie

Die Basler Prognos AG hat in ihrem neuen "Deutschland Report 2035" Deutschlands Perspektiven bis zum Jahr 2035 untersucht. Deutschland muss sich nach Überwindung der Krise langfristig an deutlich niedrigere Wachstumsraten gewöhnen. Bis zum Jahr 2035 wird das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands nur um durchschnittlich 1,0 Prozent pro Jahr wachsen. Die Schweizer Forscher betonen, dass die niedrige Wachstumsrate keineswegs auf pessimistischen Annahmen fußt. "Investitionen und technischer Fortschritt werden sich nicht ungünstiger entwickeln als in der Vergangenheit", so Christian Böllhoff.

Voraussetzung für das prognostizierte Wachstum ist eine deutlich ansteigende Erwerbsbeteiligung. Nur wenn sich insbesondere Menschen älter als 60 Jahre sowie Frauen in allen Altersklassen deutlich stärker als heute am Erwerbsleben beteiligen, kann der demografisch bedingte Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsumfangs zunächst kompensiert werden. Im Zuge der schrittweisen Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters und der zunehmenden Erwerbsbeteiligung von Frauen erwartet Prognos, dass die Erwerbstätigenquote von heute 75 Prozent auf 83 Prozent im Jahr 2035 ansteigen wird.

Eine stärkere Erwerbsbeteiligung trägt auch zur Stabilisierung der Systeme der Sozialen Sicherung bei. Sie hilft zudem, Engpässe am Arbeitsmarkt zu überwinden und dem steigenden Fachkräftebedarf zu begegnen.

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Aus dem Münsterland


Emsdetten erhält Zertifikat

Audit "Familiengerechte Kommune"

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung erhielt Bürgermeister Georg Moenikes am 1. Juli von Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers das Zertifikat zum Audit "Familiengerechte Kommune". Emsdetten hatte systematisch und strategisch das Thema "Familie" bearbeitet, Handlungsfelder identifiziert und Maßnahmen erarbeitet. Neben der Landeshauptstadt Düsseldorf ist Emsdetten somit eine von acht Kommunen in NRW, die sich dieser Herausforderung gestellt haben. "Als Kommune sind wir immer direkt an den Menschen. Deswegen hat auf kommunaler Ebene das Familienthema auch eine besondere Bedeutung," begründet Bürgermeister Georg Moenikes die Teilnahme Emsdettens am Audit "Familiengerechte Kommune".

Seit dem Frühjahr 2009 nimmt die Stadt Emsdetten als eine von acht Pilotkommunen in Nordrhein-Westfalen am Audit familiengerechte Kommune teil. Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, die berufundfamilie gGmbH - eine Initiative der Hertie-Stiftung - und die Bertelsmann Stiftung haben dieses Auditierungsverfahren entwickelt, um Kommunen bei der strategischen Ausrichtung ihrer Familienpolitik zu unterstützen.

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"Starke Unternehmen durch im Haushalt entlastete Mitarbeiter"

FAMM-Informationsveranstaltung des Netzwerkes-Westmünsterland e.V. und WFG

Kreis Borken: Rund 30 interessierte Unternehmen und Anbieter von Haushaltsnahen Dienstleistungen aus dem gesamten Kreisgebiet waren der Einladung gefolgt, um sich in einer Mischung aus Vorträgen, moderierter Talkrunde und einem offenen Marktplatz, auf dem Anbieter von Haushaltsnahen Dienstleistungen ihr Angebot präsentierten, einen Einstieg in das Thema zu verschaffen und individuell zu informieren.

Dass der Fachkräftemangel kein Zukunfts-Szenario bleibt, sondern Realität werden kann, wenn sich Unternehmer nicht schon heute auf tiefgreifende demographische Veränderungen einstellen, verdeutlichte Dr. Christoph Asmacher (IHK-Nord-Westfalen Münster) anschaulich anhand von Fakten und Zahlen. Doppelverdiener-Modelle werden zum Normalfall. Die Zukunftsforschung belegt, dass der "outgesourcte" Alltag der normale Lebensstil werde. Es gelte als sicher, dass man schon in naher Zukunft mehr berufstätige Frauen und Mütter als Fachkräfte benötige und auch auf Leistungsträger setzen müsse, die länger im Betrieb bleiben. Die Entlastung dieser Mitarbeiter im Bereich häuslicher Pflichten kann somit eine wichtige Weichenstellung sein, um den drohenden Fachkräftemangel wirksam abzufedern. So birgt der Bedarf an Haushaltsnahen Dienstleistungen ein großes Marktpotenzial in sich, das vom Institut der Deutschen Wirtschaft bundesweit auf 600.000 Vollzeitstellen geschätzt wird. "Allerdings gibt es auf der gewerblichen Anbieterseite auch Hemmnisse, wie z.B. die bislang geringe Markttransparenz oder vor allem die Schwarzarbeit, die die Marktentwicklung deutlich erschweren", so Asmacher weiter.

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Betriebsplus Familie 2010

Unternehmenswettbewerb wird neu aufgelegt

Kreis Steinfurt: Die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) wird in der zweiten Jahreshälfte einen Wirtschaftspreis für familienfreundliche Unternehmen ausloben. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv dabei unterstützen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.

Damit erhalten die Unternehmen das zweite Mal die Gelegenheit, ihr familienfreundliches Engagement mit anderen zu präsentieren und zu vergleichen. "Bereits in 2008 haben uns die Betriebe mit tollen Konzepten überrascht", erklärt Landrat Thomas Kubendorff. "Wir sind gespannt, wie sich die Unternehmen weiterentwickelt haben und vor allem welche neu dazu kommen. Denn eines hat sich bereits beim ersten Wettbewerb gezeigt: Familienfreundlichkeit ist individuell und jedes Unternehmen hat da seinen ganz eigenen Zugang."

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Registergericht: Amtsgericht Münster
Registernummer: Blatt 4201
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 6 MDStV: Marcus Flachmeyer