Die Zukunft deutscher Unternehmen liegt vor dem Hintergrund der Globalisierung jedoch gerade in den hoch spezialisierten und wissensintensiven Produktionsbereichen und Dienstleistungen. Während es den Universitäts- beziehungsweise Fachhochschul-Standorten wie Steinfurt und Münster offensichtlich gelingt, einen Teil der hier ausgebildeten Fachkräfte an den Standort zu binden, ist in der Fläche die Zahl der Kommunen mit unterdurchschnittlicher Qualifikationsstruktur relativ groß*. Das spiegelt sich in einer Wirtschaftsstruktur wider, die durch eine relativ hohe Repräsentanz von Unternehmen aus alten, wachstumsschwachen Branchen und einem zwar zulegenden**, aber nach wie vor vergleichsweise niedrigen Anteil dynamischer Dienstleistungsunternehmen, und hier insbesondere von Unternehmen mit unternehmensnahen Dienstleistungen, geprägt ist.***
Der weiter voran schreitende Strukturwandel mit hoch spezialisierter industrieller Produktion und anspruchsvollen unternehmensnahen Dienstleistungen erfordert aber eine genau umgekehrte Qualifikationsstruktur. Bereits heute kann man nicht mehr nur von einem Qualifikationsengpass, sondern muss von einer qualifikatorischen Lücke sprechen.
* a.a.O.
** a.a.O.
*** Amend/Bauer (2005). Vergleichende Analyse von Länderarbeitsmärkten - Länderstudie Nordrhein Westfalen (IAB Nordrhein-Westfalen, Berichte und Analysen 1/2005).