Das Projekt „Netzwerk FAMILIE - ARBEIT - MITTELSTAND im MÜNSTERLAND – FAMM“ ist abgeschlossen. Diese Projektwebsite www.fam-muensterland.de steht weiterhin für alle Interessierten offen, sie wird allerdings nicht mehr aktualisiert.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch nach Projektabschluss für uns und unsere Partnerorganisationen ein wichtiges Anliegen. Verfolgen Sie auf unserer Homepage www.heurekanet.de, wie wir die Vereinbarkeit in der Gesundheitswirtschaft mit dem Projekt ampaq und im Maschinen- und Anlagenbau mit dem Projekt FAM²TEC voranbringen.


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Fantasie für Firma und Familie
Westfälische Nachrichten, 29.03.2010

Fantasie für Firma und Familie

Kreis Warendorf - Es ist wieder modern, ein Vorbild zu haben. Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann lieferte auch gleich die Erklärung dafür: „Das Schöne ist ja, dass man sich von Vorbildern was abgucken kann.“ Deswegen zeichnete der Kreis Warendorf zusammen mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (gfw) fünf Unternehmen aus, die besonders familienfreundlich sind. Ihr Konzept soll Schule machen.
Die Preisträger in drei Kategorien sind: Tischlerei Hans Stumpe, Röwekamp & Stumpe (Telgte), Steuerberatung Senger & Kollegen (Ennigerloh) und Göcking Konstruktion GmbH (Oelde). Ferner wurden zwei Sonderpreise vergeben: an das Ingenieurbüro Kranz in Oelde und an die Firma Bernd Münstermann in Westbevern. Insgesamt haben sich 30 Betriebe aus dem Kreis Warendorf am Wettbewerb „Unternehmen(s)plus Familie“ beteiligt. „Das ist eine tolle Resonanz“, betonte Landrat Dr. Olaf Gericke zum Auftakt der Preisverleihung auf Haus Nottbeck. Mike Atig, der den Abend moderierte, ergänzte: „Alle Teilnehmer sind Gewinner.“ Denn jede Firma profitiere von zufriedenen Mitarbeitern. Zufrieden, weil sie Job und Familie miteinander vereinbaren können. Kritische Worte fand Minister Laumann zu den Rahmenbedingungen unter denen viele Menschen arbeiten. In den letzen Jahren habe man in der Wirtschaft immer mehr Flexibilität gefordert. „Aber Familie braucht zuverlässige Strukturen“, so Laumann. Und das bedeute Planbarkeit. „Man muss seinem Kind auch sagen können, wann man es wieder aus der Kita abholt.“ Dass dennoch nicht alles an schwierigen Rahmenbedingungen scheitern muss, zeigten die Preisträger - und da war vom kleinen Tischler-Betrieb bis zum Global Player alles dabei. Allen gemeinsam war das Verständnis für Familie. Das liegt wohl auch daran, dass die Preisträger selbst Eltern sind - und spätestens bei der Geburt des zweiten Kindes, den eigenen Arbeitsplatz neu organisieren mussten. Da war Fantasie gefragt. Die einen richten im Betrieb einen Raum für die Kinder ein, die anderen gründen einen Waldkindergarten oder übernehmen Kosten für die Kinderbetreuung. Ferner gibt es Teilzeit-Ausbildung, das Angebot haushaltsnaher Dienstleistungen oder Job-Sharing in Leitungsfunktionen. Thomas Kratz (Oelde) erarbeitet mit seinen Mitarbeitern Rückkehr-Strategien. „Wenn jemand sechs Jahre aus dem Betrieb raus ist, muss er neu eingearbeitet werden. Das geht schrittweise über gestaffelte Bezahlung.“ Flexible Arbeitszeiten sind fast überall an der Tagesordnung. So wie bei der Firma Münstermann haben auch die Beschäftigten anderer Unternehmen einen Schlüssel für die Firma - und arbeiten dann auch schon mal abends und am Wochenende. Petra Michalczak-Hülsmann, Geschäftsführerin der gfw, wies bei der Preisverleihung darauf hin, dass sich Familienfreundlichkeit auch für die Betriebe selbst auszahle. Denn wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter langfristig an sich binden wollen, müssten sie ihnen die Möglichkeit geben, Familie und Beruf zu vereinbaren. Diesen Gesichtspunkt hob auch Laumann hervor. „Wenn das Münsterland tüchtige Leute halten will, dann muss es jungen Leuten ein gutes Wohnumfeld bieten, eine interessante Arbeit und die Möglichkeit, diesen Job mit der Familie zu vereinbaren.“ Der Wettbewerb „Unternehmen(s)plus Familie“ wird gefördert durch das Projekt FAMM.