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Beim Eintopf fängt es an
Westfälische Nachrichten, 30.04.2010

Beim Eintopf fängt es an ...

Gravenhorst - Statt deftigen Schinken und Mettwurst, „wie sonst bei uns üblich", überreicht Landrat Thomas Kubendorff Selbstgebasteltes aus dem OKE-Betriebskindergarten „Zwergenland". Und auch auf den „Eintopf to go", mit dem das Familienzentrum „Prinz Botho" in Stadtlohn, wie Leiterin Cornelia Sonntag berichtet, freitags für einen familienfreundlichen Wochenendauftakt sorgt, muss die Ministerin verzichten. Umso mehr schmeckt ihr das Themen-Menü, das gestern im Kloster Gravenhorst serviert wird: Einen ganzen Nachmittag lang diskutieren Unternehmer und Behördenvertreter aus der Region Münster-Steinfurt-Osnabrück darüber, wie Beruf und Familie in der Praxis noch besser vereinbar gemacht werden können.
Denn das ist ein Lieblingsthema der mit erst 32 Jahren jüngsten Familienministerin, die es je in Deutschland gab. Noch zierlicher als auf Bildern wirkt die CDU-Politikerin, wie sie da am Rednerpult steht und mit sparsamen Gesten ihre Worte unterstreicht. „Sie beackern Handlungsfelder der Zukunft, die andere noch brach liegen lassen", lobt sie in Richtung Landrat Thomas Kubendorff.
Der hatte zur Begrüßung das ehrgeizige Ziel formuliert, „eine, wenn nicht die, familienfreundlichste Region Deutschlands" zu werden und den Besuch der Ministerin als „Auszeichnung für uns" gewertet. Ein „knallharter Wettbewerbsfaktor" sei Familienfreundlichkeit und werde es noch mehr angesichts der demografischen Entwicklung, weiß die Ministerin und verweist auf Zahlen: 2015 fehlten in Deutschland drei, 2030 schon fünf Millionen Arbeitskräfte. Arbeitnehmer könnten sich dann aussuchen, wo sie arbeiten wollten. Und da spiele der Rahmen für eine „glückliche Familie" nicht selten eine größere Rolle als der Dienstwagen oder ein höheres Gehalt.
Natürlich wirbt sie auch für ihre Idee einer Familienpflegezeit: Zwei oder drei Jahre halb arbeiten, um einen Angehörigen pflegen zu können, dabei aber 75 Prozent des Lohns bekommen; danach dieselbe Zeit voll arbeiten, ebenfalls für 75 Prozent des Lohns. Das Risiko, dass jemand die zweite Hälfte der Vereinbarung nicht einhält, könne durch eine Versicherung abgedeckt werden. Familienfreundlichkeit müsse zu einem „Markenzeichen der deutschen Wirtschaft" werden, fordert sie und betont: „Geld wird das Problem des demographischen Wandels nicht lösen. Zeit wird zu einer zentralen Währung".
Die Zeit, das zweite Forum des Nachmittags - zuerst ging es um die Kinderbetreuung - zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verfolgen, hat die Ministerin allerdings nicht mehr - nach den ersten Beiträgen entschwindet sie, schreibt aber gerne noch ein paar Autogramme, um die Kinder sie bitten.
Versäumt hat Schröder interessante Diskussionen, wie das hehre Ziel der Familienfreundlichkeit ganz praktisch umgesetzt werden kann. Da war der „technische Kindergarten", von dem Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, Geschäftsführer der HWK Osnabrück-Emsland, berichtete; die Kinderferienprogramme, die Ralf Pander von der BASF Coatings GmbH schilderte. Die Anstrenungen der Ko mmunen, die U3-Versorgung zu verbesseren erläuterte Kreis-Jugendamtsleiter Tillmann Fuchs und Cornelia Sonntag erklärte ihr System der Extra-Betreuungsbuchungen.