„BAFF“ (Bocholter Auszeichnung für Familienfreundlichkeit) ist der doppelsinnige
Titel dieses Wettbewerbs, denn die Initiatoren hoffen, dass bei der
Preisverleihung nicht nur die ausgezeichneten Firmen „baff“ sind, sondern auch
die Veranstalter über die rege Beteiligung.
Die Auszeichnung solle sowohl für generelle Familienfreundlichkeit im
Unternehmen als auch für einzelne Maßnahmen verliehen werden, betonte Elisabeth
Löckener, Vorsitzende des Bündnisses für Familie in Bocholt, gestern im Rahmen
einer Pressekonferenz. Da die Ausprägung stark von der Größe der Firma abhinge,
gibt es drei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern, mit bis zu 250
und mit mehr als 250 Mitarbeitern. Die Unternehmen mit Sitz in Bocholt können
sich entweder selbst bewerben oder von Mitarbeitern oder Kunden vorgeschlagen
werden. „Zu gewinnen gibt es allerdings keine Geldsummen“, sagte Löckener. Dafür
fehlten dem Bündnis die finanziellen Mittel. Der Preis besteht aus einer Urkunde
und einer Tafel.
IHK-Geschäftsführer Hans-Bernd Felken und Christoph
Bruns, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, hoben als Vertreter der
Projektpartner den ideelen Wert des Preises hervor. Er könne helfen, bei der
Suche nach Mitarbeitern Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu haben. Angesichts
des bereits existierenden und noch zunehmenden Fachkräftemangels käme der
Familienfreundlichkeit eines Unternehmens eine immer größere Bedeutung zu.
Felken sprach in diesem Zusammenhang die relativ niedrige Frauenerwerbsquote im
Kreis Borken an. „Hier besteht sicherlich in Zukunft noch Potenzial, um
Mitarbeiter zu finden.“ Löckener verwies auf eine Statistik, die sie jüngst
gelesen habe. Demnach würden Frauen bei einer Einstellung mehr Wert auf die
Familienfreundlichkeit legen als auf die Entlohnung.
Der Wettbewerb ist
dreistufig angelegt. In der ersten Phase bewerben sich die Unternehmen, in dem
sie einen Fragebogen ausfüllen. Der kann über die Homepage des Bündnisses ausgefüllt oder
heruntergeladen werden. „Der Fragebogen ist allerdings erst ab Samstag im
Internet freigeschaltet“, betont Klaus Mees, stellvertretender Vorsitzender des
Bündnisses. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember.
Die zweite Stufe
besteht aus Gesprächen, die Veronika Droste, Projektleiterin von „Familie,
Arbeit, Mittelstand im Münsterland“ (FAMM) und Mitarbeiterin im Netzwerk
Münsterland, mit den teilnehmenden Unternehmen führt. In der dritten und letzten
Phase entscheidet die Jury anhand der vorliegenden Daten darüber, welche drei
Firmen am Donnerstag, 19. Mai, von Peter Nebelo ausgezeichnet werden. Der
Bürgermeister ist Schirmherr des Unternehmenswettbewerbs.